Neues im Juni

von | Jun 22, 2022 | Neues

Afrikaner mit Ballons bereit zum Abheben

Herzlich willkommen zurück und willkommen zu einem Newsletter über unsere Spendenplattform, die ich in der Vergangenheit immer mal wieder angekündigt habe, und die in der Zwischenzeit zu einer B2B-Plattform geworden ist, die Unternehmen im Norden mit Start-ups im Süden verbindet.

Unsere B2B-Platform erschließt neue Finanzquellen für Unternehmen in Afrika 

Wie bereits berichtet, hat Impacc das „Social Venture Program“ der Boston Consulting Group Digital Ventures (BCG DV) gewonnen – also das Angebot, mit einem erstklassigen Team ein digitales Produkt zu entwickeln, das unser Fundraising befeuern soll. Daraus wurden einige der intensivsten und spannendsten Monate meines Berufslebens. 

Die ursprüngliche Idee war, das Spenden für Privatspender spielerisch und „sexy“ zu machen – eine Art virtuelles Kasino, in dem Euros in „Impacc-Chips“ eingelöst und auf Ventures gesetzt werden, die sich dann im Wert entwickeln. Nach ein paar Wochen Analyse war die Antwort von BCG DV: „Schöne Idee – aber träumt weiter“ (na gut, sie haben es wesentlich diplomatischer formuliert): der Spendenmarkt ist zu umkämpft, die Eintrittsbarrieren für neue Spieler zu hoch, der Anreiz zur Teilnahme zu gering. 

Aber – und das war die erste große Erkenntnis des gemeinsamen Projekts: es gibt einen Spendenmarkt, der doppelt so groß und wesentlich weniger umkämpft ist als der Privatspendenmarkt: Unternehmensspenden. Die 9 Mrd. Euro jedes Jahr werden oft lokal und eher unstrategisch eingesetzt: eine Spende an die lokale Feuerwehr oder das Tierheim, und am Ende des Jahres ein kurzer Bericht auf der Weihnachtsfeier.

Brainstorming für die B2B-Platform

Unsere gemeinsame Idee: Können wir Unternehmen einen Gegenwert für ihre Spende bieten, wenn man ihnen hilft, damit auf ihre eigene Unternehmensstrategie einzuzahlen? Daraus ist unsere Konzept eines maßgeschneiderten Angebots geworden: wir finden diejenige unserer Ventures, die strategisch zu den gebenden Unternehmen passen (weil sie in derselben Industrie tätig sind, wie Villeroy&Boch in Europa und Washking mit seinen Bio-Toiletten für Slums in Ghana, oder weil sie auf ähnliche Ziele einzahlen wie Firmen, die CO2 kompensieren wollen, und unsere Öfen in Äthiopien, die pro Ofen 1-2 Tonnen CO2 im Jahr einsparen); Spendengeld fließt in die eine Richtung – was damit erreicht wird, fließt in die andere: Geschichten, Bilder, harte Wirkungszahlen. Und es entsteht ein Austausch zwischen Unternehmern im Süden und Mitarbeitenden im Norden – so wie Villeroy&Boch schon mit Washking im Austausch über smarte Toilettenkonstruktion sind. Und das Ganze nicht als eine isolierte Insel im Internet, sondern eingebunden in die Kommunikationskanäle des Unternehmens, so dass man ohne Mühe auf dem Laufenden bleibt. 

Zusammenfassung unserer Platform-Lösung

Das Ergebnis: mehr Mitarbeiterbindung, idealerweise mehr Attraktivität als Arbeitgeber, ein stärkeres Einzahlen auf die Nachhaltigkeitsziele des teilnehmenden Unternehmens. Kurz: kein Betteln um Spenden mehr, sondern ein Geben und Nehmen auf Augenhöhe. Besonders schön finde ich, dass wir damit auch entwicklungspolitisch eine Lücke schließen: wir geben Start-ups in Afrika mit den Unternehmensspenden Zugang zu einer Finanzierungsquelle, die ihnen bisher verschlossen ist.

 

Das Impacc Team wächst weiter

Wir haben vor zwei Monaten mit der konkreten Ausgestaltung dieser Idee begonnen: in einem sogenannten Co-Creation-Prozess haben wir drei Firmen gewonnen, mit uns das Konzept so auszugestalten, dass sie es in ihrer Firma nutzen würden; jetzt geht es an die Umsetzung, und dafür gehen ab Juni zwei neue Kolleg*innen an den Start: Ann-Katrin Maier ist unsere neue Produkt Managerin: sie hat Wirtschaftsingenieurwesen in Deutschland und China studiert, für Volkswagen und Mercedes-Benz digitale Produkte gebaut, aber viel lieber in ihrer Freizeit an einer Social Media Plattform für Surfer gebastelt. Für Marketing und Vertrieb (neudeutsch „Growth“) haben wir Feares ben Hadj gewinnen können, der in den letzten Monaten schon pro bono für uns gearbeitet hat. Feares ist auch Wirschaftsingeneur mit tunesischen Wurzeln, hat in Hamburg, Cambridge und Calgary studiert, dann bei BCG Digital Ventures gearbeitet und kommt zu uns von Project A Ventures, einem renommierten – und operativ tätigen – Venture Capital Fund. Wie schön, dass wir so tolle Leute anziehen und sie begeistert sind, mit uns gemeinsam Impacc groß zu machen

Und wie das alles läuft, berichte ich im nächsten Newsletter. Alles Gute, und wir hören uns im August wieder!

Euer Till

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