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von | Aug 29, 2022 | Alles, Alles

Afrikaner mit Ballons bereit zum Abheben

407 ist gerade meine Glückszahl. 407 Jobs haben unsere Ventures seit Anfang des Jahres geschaffen, und ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich darüber freue. Als wir Impacc Ende 2019 gegründet haben, hatten wir die Idee, in Start-ups der Subsahara zu investieren, damit sie aus eigener Kraft Jobs schaffen und Menschen aus der Armut helfen können. Dann haben wir daran gearbeitet, Gelder einzusammeln, ein Team aufzubauen, die richtigen Unternehmen zu finden, sie zu unterstützen. All das ist wichtig, aber ja nur Mittel zum Zweck. Jetzt sehen wir, dass die Rechnung aufzugehen beginnt, und das ist ein tolles Erlebnis. Noch dürfen wir den Mund nicht zu voll nehmen: Wir wissen nicht, wie viele von diesen Jobs es in sechs Monaten immer noch gibt (das ist eines unserer Kriterien für einen „guten Job“), wir können noch nicht genau abschätzen, ob wir mit den Jobs wirklich die Ärmsten der Armen erreichen. Wir haben uns rigorose Wirkungsmessung auf die Fahnen geschrieben, und diesem Anspruch werden wir in diesem Jahr noch nicht voll gerecht. Aber trotzdem dürfen wir den Meilenstein von 407 Arbeitsplätzen feiern, finde ich. Nicht für uns, sondern für die Ventures, die wir unterstützen. Denn wir schaffen diese Jobs ja nicht, sondern die Unternehmerinnen und Unternehmer in den afrikanischen Ländern.

 

Marbi Agric mit ihrem kreditfinanzierten Saatgut für Kleinbauern ist ein schönes Beispiel, wie unsere Unterstützung funktioniert. Ich hatte in einem der letzten Newsletter erwähnt, dass wir das Start-up mit einem Kredit von 50.000 Euro unterstützen, den wir im Herbst in eine Beteiligung umwandeln werden. Schon im April konnte Marbi das Geld nutzen und ihre Aktivitäten im Westen Kenias ausweiten. Das Ergebnis: 67 direkte Jobs (für fest angestellte Vetriebsmitarbeiter) und 159 indirekte (für Koordinatoren der Spargruppen) allein im April, seitdem sind noch 60 neue dazu gekommen. Wir messen unsere Rendite nicht in Euro, sondern in Jobs. Eine bessere Rendite als die von unserer Investition in Marbi Agric kann ich mir kaum vorstellen.

Und so soll es weitergehen: Anfang August haben wir uns mit Gjenge Makers geeinigt und werden gut 90.000 Euro in das Unternehmen investieren. Das Werkzeug ist eine Wandelanleihe (das heißt, das Geld fließt jetzt und wird bei der nächsten Kapitalerhöhung in eine Beteiligung umgewandelt); die erste Tranche von 30.000 Euro haben wir schon überwiesen, damit Gründerin Nzambi Matee damit ihre Produktion ausweiten und in den lukrativen Markt von Ziegelsteinen einsteigen kann – im Moment produziert sie nur Pflastersteine. Ich bin gespannt, wie viele neue Jobs sie damit schaffen kann. Und zu guter Letzt haben wir 50.000 Euro reserviert, um damit Africa Collect Textile (ACT) zu unterstützen. Die Textil-Upcycling-Firma, die zum Beispiel aus alten Uniformen Rucksäcke und Taschen produziert, braucht dringend einen Shredder, um damit ins Geschäft von Füllmaterial einzusteigen. Nicht so schön und nicht so attraktiv wie ihre Rucksäcke, aber der beste Weg, Tonnen und Abertonnen von Textilabfall zu verwerten und Füllmaterial aus Kunststoff zu verdrängen… und eben Jobs zu schaffen.

 

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Der recycelte Rucksack von ACT verhindert das Verbrennen von Textilien

Aber wir geben ja nicht nur Geld. Ein Großteil unserer Arbeit besteht im sogenannten „Venture Building“, also der Hilfe beim Wachsen. Ein Bereich, der immer wieder nachgefragt wird, ist Markenführung, Kommunikation und Branding. Wir haben mit der Peter Schmidt Group die wohl renommierteste deutsche Design-Agentur als pro bono Partner an Bord, die für unsere Ventures arbeiten, wenn sie das möchten (und in der Regel möchten sie). Das jüngste Ergebnis ist eine wie ich finde grandiose Neuausrichtung der Marke WashKing (die Bio-Toiletten für Slums in Ghana produziert). Die neue Marke – entstanden vor Ort in Ghana, als das internationale PSG-Team in Accra war – macht Toiletten attraktiv, und vor allem WashKing zu einem attraktiven Arbeitgeber. Es ist nicht einfach, Angestellte für den Toiletten-Verkauf in Slums zu finden. Mit einer so starken Marke, wie WashKing sie nun hat, wird es allerdings entscheidend einfacher.

Das nächste Projekt, auf das wir uns gerade geeinigt haben, ist ein „Rebranding“ von ACT, um sie als Lifestyle- UND B2B-Marke zu positionieren. Ein spannender Spagat, den das Africa Collect Textile Team mit der Peter Schmidt Group bestimmt gut lösen wird.

Wir werden berichten. Und damit zurück an die Arbeit und euch allen einen guten Restsommer,

Till und das Team von Impacc

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