Neues im Februar

von | Feb 10, 2021 | Neues

Heute berichten wir von unserem “Finanzierungsdurchbruch”, der die Digitalisierung unseres Modells ermöglichen wird, von Neuzugängen im Team, die unsere IT-Kapazitäten stärken, und von unserem neuen Venture WASHKing in Ghana.

Durchbruch bei der Finanzierung durch Fördermittel

Das letzte Jahr hätte nicht besser enden können: kurz vor Weihnachten kam die Zusage des BMZ (Bundesministeriums für Internationale Zusammenarbeit) über eine halbe Million Euro. In der Start-up-Welt gibt es ein bekanntes Phänomen: das Tal des Todes. So wird die Phase bezeichnet, in der die meisten jungen Unternehmen scheitern – es sei denn, sie finden einen “Angel Investor”. Dieses Tal haben wir durchschritten und – dank des BMZ und seines Umsetzungspartners GIZ – überlebt. Sie teilen unsere Vision, dass grüne Arbeitsplätze Perspektiven schaffen, dass lokale Kleinunternehmen großartige Jobmotoren sind und dass sie intuitive, digitale Lösungen brauchen, um effektiver und schneller zu wachsen. Unser Franchise-Modell funktioniert bisher analog, jetzt können wir es digitalisieren und mithilfe der BMZ-Förderung eine Skalierungs-Plattform für unsere Franchisenehmer schaffen: eine Art „One-Stop-Shop“ mit allem, was man für den erfolgreichen Aufbau eines Franchise-Unternehmens braucht – digital, intuitiv und lokal angepasst. Wir stellen gerade ein Team in Ostafrika und Deutschland zusammen und wollen noch in diesem Jahr eine erste funktionierende Plattform live schalten. Unser Dank geht an die Bundesregierung für ihr Vertrauen in unseren Ansatz zur nachhaltigen Entwicklungsarbeit. Dies gibt uns nicht nur finanzielle sondern auch mentale Rückendeckung.

Das Team wächst

Regelmäßige Leser werden sich erinnern, dass wir zuerst Anne Lawi aus Nairobi und dann Stephanie Naumann aus Hamburg in unserem Team begrüßt haben. Jetzt konnten wir Martin Stadler aus Berlin als Chief Technology Officer für Impacc gewinnen. Martin arbeitete zuletzt als Lead Engineer bei der Boston Consulting Group Digital Ventures. Nach seinem Studium in Medientechnik hat er diverse Tech-Unternehmen mitgegründet und Erfahrung als Front-End-Programmierer und Web-Designer gesammelt. Er organisierte und leitete Hackathons in Afrika und ist Mitbegründer und Coach bei OpenTechSchool, einer kostenlosen Tech-Bildungs-Community. Er hat Impacc bei unserer Bewerbung für das Social Venture Programm von BCG DV kennengelernt und beschloss sich uns anzuschließen, noch bevor wir ausgewählt wurden – offensichtlich ist er nicht risikoscheu. Derzeit baut Martin ein Tech-Team in Afrika auf und führt agile Arbeitsmethoden ein. Wir freuen uns, ihn an Bord zu haben.

Neue Ventures in Sicht

Dieses Jahr wollen wir neue Ventures in unser Portfolio aufnehmen. Wir freuen uns besonders auf WASHKing – ein Hersteller von Bio-Toiletten für Slums in Ghana. Unser Mitgründer Jochen ist ja bereits seit einem halben Jahr Mitglied des Aufsichtsrats, um sich in das Geschäftsmodell einzuarbeiten und sein Potenzial zu verstehen. Nun sind wir davon überzeugt, dass WASHKing gut in unser Portfolio passt. Angetrieben von einem leidenschaftlichen Unternehmer, Dieudonné Kwame Agudah, adressieren sie ein echtes Problem mit einer genial einfachen Lösung: Viele Slumbehausungen haben keine Toiletten und es gibt keine Kanalisation. Die Menschen weichen auf offene Defäkation aus, was unwürdig und riskant ist und zu Krankheiten führt. Grubentoiletten müssen jedes Jahr geleert werden, sonst laufen sie insbesondere in der Regenzeit über (und das tun sie oft). Die Lösung von WASHKing: einfache Grubentoiletten, die mit einer Enzymmischung gefüllt sind, die Fäkalien auflöst und damit die Entleerungs-Frequenz auf zehn Jahre reduziert. Da sich die meisten Menschen keine eigene Toilette leisten können, hat WASHKing ein innovatives Pay-per-Use-Modell entwickelt, das mit Zugangskarten funktioniert, wie man sie von Hotelzimmern kennt. Die einzelne Nutzung wird mit ein paar Cent erschwinglich, und die Summe der Zahlungen amortisiert die Toilette über ein paar Jahre. Bisher ist WASHKing in Accra tätig, will mit unserer Hilfe aber weiter innerhalb Ghanas wachsen und zudem unser Netzwerk in Sierra Leone nutzen, um dort zu expandieren. Wir wollen in diesem Jahr eine Finanzierung von 200k€ aufstellen, um Dieudonné bei der Expansion von WASHKing in Westafrika zu unterstützen.

Wie geht es weiter?

Wir bauen gerade ein Schulungszentrum für unsere Pyrolyse-Öfen in Äthiopien auf und hoffen, im nächsten Newsletter erste Eindrücke teilen zu können. Zudem vergrößern wir unser Team in Afrika und suchen dafür nach Technik- und Wirtschaftsexperten in Äthiopien und Uganda.
Bis bald auf diesem Kanal und bleibt gesund, Till

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