Menstruationshygiene geht alle an

Von Till Wahnbaeck
Juni 23, 2021

Der 28. Mai ist International Menstrual Hygiene Day, ein Tag, an dem weltweit für die Wichtigkeit guter Menstruationshygiene für Frauen und Mädchen geworben wird. Ziel des Tages ist, Bewusstsein für das Thema zu schaffen und das soziale Stigma um die Periode aufzuheben.

In diesem Jahr hat unser Partner Action 4 Health Uganda (A4HU) in Malangala, eine Stunde außerhalb Kampalas, diverse Aktivitäten organisiert, um den Tag zu feiern. Da Malangala auch der Ort ist, an dem wir bald unseren zweiten Produktionsstandort aufbauen werden, war es besonders passend, dort an den Feierlichkeiten teilzunehmen. Noch mehr hat es mich begeistert, dass dort Schulkinder, Lehrer, Eltern und lokale Politiker zusammen gekommen sind, denn nur wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, kann das Stigma um Menstruation angegangen und behoben werden.

Neben diversen Reden und Liedern hat mich vor allem ein Sketch beeindruckt, mit dem das Youth Empowerment Center (YEC, eine lokale Jugendorganisation) dem Publikum MakaPads vorstellte.

Das Stück handelte von einem Mädchen, das im Unterricht seine Regel bekommt und zurück zu Hause seine Mutter um Lumpen bittet, um das Menstruationsblut aufzunehmen. Lumpen und Bananenblätter sind im ländlichen Uganda bei Mädchen und Frauen in Ermangelung erschwinglicher Damenbinden leider noch sehr gebräuchlich. Auf die Bitte des Mädchens schlägt die Mutter vor, den Vater um Geld für MakaPads zu bitten, da diese günstiger seien als andere. Der Vater möchte das Geld dagegen lieber für Bier ausgeben – auch im wahren Leben kein seltenes Phänomen. Schließlich nehmen die Eltern aber an einer Veranstaltung der Schule teil, bei der sie über die Vorteile und Nutzen von Damenbinden informiert werden, und letztlich ist der Vater bereit, eine Packung MakaPads für seine Tochter zu kaufen.

Der YEC Sketch

Auf sehr einfache Art sprach dieser spielerische Sketch diverse Aspekte von Periodenarmut an. Dabei sollte ich erwähnen, dass diverse bezahlbare Menstruationsprodukte präsentiert wurden, sowohl ein- als auch mehrfach verwendbare. Da bei MakaPads Erschwinglichkeit für die ländliche Bevölkerung an oberster Stelle steht, passten unsere Binden sehr gut ins Sortiment.

Besonders herausgehoben wurde auch die wichtige Rolle, die Schulen bei der Aufklärung spielen: indem sie Schüler und Eltern über Menstruationshygiene informieren und Schülerinnen teilweise sogar mit Binden versorgen, leisten Lehrer einen entscheidenden Beitrag dazu, Mädchen einen Schulabschluss zu ermöglichen. Dabei eröffnen sie auch einen Dialog über die Scham und Tabus rund um die Menstruation. Schließlich verdienen alle Mädchen und Frauen auf dem Land, in ganz Uganda, und natürlich in der ganzen Welt, Menstruationsprodukte, die ihnen Würde und Menschlichkeit, auch während ihrer Periode, geben. In Malangala sind wir am 28. Mai diesem Ziel ein Stück näher gekommen.

Das MakaPads Team in Malangala

Über Till Wahnbaeck

Till Wahnbaeck
Ex-CEO der Welthungerhilfe und Geschäftsführer in der Privatwirtschaft, Verfechter von Innovation. Till führte sowohl gewinnorientierte Unternehmen als auch gemeinnützige Organisationen und war stets bemüht, die Kluft zwischen sozialem und privatem Sektor zu überbrücken. Als globaler CEO der Welthungerhilfe setzte er sich für Innovation und Wirkung ein. Zuvor entwickelte er als Marketing-, Vertriebs- und Innovationsdirektor für das Konsumgüterunternehmen Procter & Gamble Innovationsmethoden und -prozesse.

Abonniere unseren Newsletter!

Spende mit Wirkung

Eine Spende an Impacc ist von entscheidender Bedeutung, da sie Start-ups mit großem Potenzial dabei unterstützt, positive Auswirkungen zu erzielen, nachhaltiges Wachstum zu fördern und zum gesellschaftlichen und ökologischen Wohlergehen beizutragen. Die Spenden gehen zu 100 % an die Start-ups.

Teile dies auf:

Ähnliche Artikel

SMS-Dienst umgeht Mittelsmänner
Unsere Wirkungsmessung nimmt Formen an
Neue Impacc Start-ups in Tansania